Zukünftige Technische Dokumentation: Digitale Transformation

10-2025

Ein kleiner Ausblick auf die kommenden Themen: Auf der Basis eigener Recherchen und Validierungsszenarien kann ich Ihnen als kleine Hilfestellung einen thematischen Ausblick im Bereich Technische Dokumentation geben.

Benutzen Sie nachfolgende Informationen für Ihre weitere strategische Planung.

28.03.2025 / 15.05.2023 / 10.10.2025

Es gibt Neuigkeiten rund um den Digitalen Produktpass (DPP), auch im Zusammenhang mit dem digitalen Typenschild. Die bisher geplanten Vorschläge zu Formaten / Inhalten / Durchführungen etc. sind noch nicht veröffentlicht worden, der Termin dafür stand auf Juli 2025. Es werden für dieses Jahr noch einige Veröffentlichungen dazu erwartet.

Die ersten Produktgruppen werden Batterien, Stahl, Eisen, Chemikalien, Kunststoffe, Textilien, Möbel, Spielzeug, Bauprodukte, Produkte der Ökodesign-Richtlinien etc. sein. Maschinen werden gegen 2028 - 2030 in die Veröffentlichungspflicht genommen.

Wenn Maschinen Komponenten beinhalten, für die der DPP bereits vorgeschrieben ist, muss die Technische Dokumentation der Maschine auch den bzw. die DPP für die betreffenden Produkte beinhalten. Die Ökodesign-VO (EU) 2024/1781 wird alle Regularien für den „Digitalen Produktpass“ (DPP) beinhalten. Es wird eine durchgehend digitale Veröffentlichung und Handhabung verlangt. 

Die Workflows und Vorgaben sind noch nicht richtig festgelegt, es gibt aber schon Tendenzen. Es wird mit Sicherheit ein XML-Format sein, Stichworte dazu können S1000, ECLASS, DITA, iirds etc. sein. Viele Normen und Richtlinien sind auch schon weitgehend geklärt.

Zur Zeit ändert sich die Technische Dokumentation sehr schnell, es sind viele weitreichende Verordnungen / Richtlinien und Normen in Kraft gesetzt, die bei der Erstellung Technischer Dokumentation berücksichtigt werden müssen. Dadurch werden auch die üblichen Abläufe zur Erstellung der Techn. Dok. stark verändert - Techn. Dok. wird ab sofort deutlich anders erstellt werden müssen, weil es ansonsten nicht mehr zu bewältigen ist.

Bemerkenswert ist auch, dass diese Änderungen schnell umgesetzt werden müssen, siehe dazu beispielhaft das "Omnibus IV-Gesetzgebungsverfahren". Die Umsetzung wird zudem von Marktaufsichtsbehörden streng und konsequent auf Einhaltung überprüft.

Die geplanten Vorhaben der EU zu den Themen Green Deal / Klimaschutz / Ökodesign, Cybersicherheit, Datenvernetzung und KI sind weit gehend etabliert und teilweise schon in Kraft getreten. Es hat sich in den letzten zwei Jahren gezeigt, dass die gefassten Beschlüsse auch genau so umgesetzt worden sind, mit allen Konsequenzen für Inverkehrbringer:

  • Die EU-Maschinenverordnung (EU-MVO) ist rechtskräftig und muss ab Januar 2027 angewendet werden. Die EU-MVO löst die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG von heute auf morgen ab. Es ist bereits heute möglich, die EU-MVO vollständig anzuwenden.
  • Die neue Produkthaftungsrichtlinie und die Produktsicherheitsverordnung sind ebenfalls in Kraft getreten und müssen in vollem Umfang angewendet werden.
  • Die KI-Verordnung(EU) 2024/1689 ist ebenfalls in Kraft getreten und gilt ab 2026 bzw. 2027. Sie muss mit allen Dokumentationspflichten vollständig umgesetzt werden (Maschinenhersteller werden z. B. sehr oft eine sogenannte "Hochsicherheits-KI" einsetzen, dazu sind entsprechende Bewertungs- und Dokumentationspflichten vorhanden).
  • Zur Datensicherheit gibt es die Cyberresilienz-Verordnung (EU) 2024/2847 (kurz "CRA"), mit der Regeln zur Cybersicherheit von Produkten mit digitalen Bestandteilen EU-weit vereinheitlicht werden. Die Anwendung des CRA ist inzwischen Routine.
  • Der Green Deal wird weiterhin fortgeschrieben und weiter entwickelt, einige Bestandteile davon sind schon heute Pflicht und müssen weitreichend umgesetzt werden. Siehe auch Ökodesign-Verordnung (EU) 2024/1781.

Meine Empfehlung zu diesen Fakten: Diese neuen Aufgaben werden die Erstellung Technischer Dokumentation um ca. 15 - 50 % verteuern.

Abhängig vom Aufwand, der bei Ihnen entsteht, werden Sie deutliche Investitionen in die Abläufe tätigen müssen.

Daher sollten sie bereit sein, sich auf neue, aktuelle Abläufe und Prozesse einzulassen, weil der Aufwand sonst nicht mehr zu bewältigen ist - Technische Dokumentation muss (wahrscheinlich) mit Einführung des DPP durchgehend digital jederzeit verfügbar sein, für genau definierte Benutzerrollen. Dies erfordert ein Umdenken in den Köpfen der Entscheider, das passende Stichwort dazu lautet "neues Mindset" und "Digitale Transformation".

Diese Änderungen erfolgen nach und nach, und auch in sehr ähnlicher Ausführung weltweit, nicht nur innerhalb der EU.

Bringen Sie Ihre Technische Dokumentation auf einen zukunftsfesten, richtlinienkonformen Stand: Denn kurz- oder mittelfristig werden Ihnen Ihre alten Techn. Dokumentationen von Ihren Kunden nicht mehr abgenommen werden - weil sie nicht nach allgemein gültigen Standards erstellt wurden.

Und Ihre Mitbewerber werden sich wahrscheinlich sehr darüber freuen, wenn Sie schlechte Techn. Dokumentation verwenden - die Marktaufsichtsbehörden werden Ihnen die daraus resultierende Problematik dann sehr deutlich nahebringen.

Bei Rechtsstreitigkeiten / Unfällen in Verbindung mit Ihrer Techn. Dokumentation und Ihren Produkten werden Versicherer eventuelle Schadensersatz-Zahlungen verweigern, weil sie Ihre Techn. Dokumentation nicht nach allgemein gültigen Standards erstellt haben - Sie geben sich die Flanke, weil "Sie Fehler gemacht haben".

Fangen Sie schon heute damit an, weil diese Umstellungen auf die sogenannte "Digitale Transformation" Zeit benötigen - erste Feldversuche benötigten ca. neun Monate für die Umsetzung. Und verlassen Sie sich dabei auf Experten, am Besten auf erfahrene, routinierte Dienstleister - Ihre Mitarbeiter werden diesen Umfang nicht mehr neben dem normalen Tagesgeschäft beherrschen können.

Egal ob Sie weiterhin mit robusten Word©-Dokumenten in Einzelbearbeitung oder mit vollautomatisierten Abläufen in Ihrer Technischen Dokumentation arbeiten: Ich stehe Ihnen gerne unterstützend zur Seite: 0202 - 25 32 72 19 oder +49 1520 17 69 19 3.

Oder per Kontaktformular / E-Mail

Praktikable Lösungswege

Gleich vorweg: Die oben genannten Herausforderungen lassen sich definitiv nicht mehr mit angelernten, ungelernten oder "langjährigen" Mitarbeitern stemmen, weil die Konsequenzen im Schadensfall sehr weit reichend sind.

Und durch die neuen EU-Regelungen, Richtlinien und Gesetze (ab ca. 2026) werden Ihre Mitarbeiter gar nicht mehr in der Lage sein, diese Themen neben dem normalen Tagesgeschäft zu bearbeiten.

Daher benötigen Sie professionelle Dienstleister oder entsprechend qualifizierte Mitarbeiter, die tagtäglich mit derartigen Themen konfrontiert sind - und entsprechend kompetent handeln, damit Ihr unternehmerisches Risiko möglichst gering bleibt (Das ist auch eine Vorgabe in der Richtinie EN 82079: Ein durchzuführender Redaktionsprozess und qualifizierte Mitarbeiter mit nachgewiesenen Kompetenzen). Auch die Veröffentlichung der 2. Edition dieser Norm 82079 hat nichts daran geändert. In der "einfacheren" Norm DIN EN ISO 20607 wird ebenfalls auf die 82079/2. Edition referenziert und ein Redaktionsprozess verlangt.

Allein bei TECdocs® sind in 2024 ca. 11 % des Jahresumsatzes für Weiterbildung und Weiterqualifikation ausgegeben worden, diese Kosten fallen jedes Jahr an.

Der Lösungsweg wird wahrscheinlich in diesem Sinne ausfallen:

  1. Erfüllen Sie die Vorgaben aus den Richtlinien, und bringen Sie als ersten Schritt Ihre interne Technische Dokumentation in Übereinstimmung mit der externen Technischen Dokumentation. Damit haben Sie eine belastbare, richtlinienkonforme Datenbasis.
  2. Bereiten Sie alle Dateien Ihrer vorhandenen Technischen Dokumentationen auf eine digitale Transformation vor.
  3. Bringen Sie Ihre Abläufe zusammen und automatisieren Sie so viel wie möglich.

Dieser Weg ist nicht unbedingt teurer - er ist nur anders strukturiert und absolut transparent, eben nach den Vorgaben aus den Richtlinien und somit nach Möglichkeit rechtssicher. Ich stehe Ihnen dabei natürlich zur Seite.

Wenn Sie Ihre interne TD gemäß den geltenden Vorgaben erstellen und auf aktuellem Stand halten, haben Sie schon fast die Hälfte des Weges geschafft. Die interne Technische Dokumentation ist die Basis für die Erstellung der externen Technischen Dokumentationen, die Sie veröffentlichen und an Ihre Kunden weitergeben.

Und die zukunftssichere Aufbereitung bzw. Vorbereitung Ihrer vorhandenen Datensätze auf digitale Transformation ist dann der zweite Schritt, um gut vorbereitet eine zukunftssichere Technische Dokumentation bereitgestellt zu haben.

Wenn Sie realisieren, dass die interne Technische Doku die Basis ist, von der die externen Dokumentationen abgeleitet werden, wird der Dokumentationsprozess plötzlich übersichtlich und - häufig preiswerter als vorher.

Weitere Informationen erhalten Sie natürlich im Beratungsgespräch. Rufen Sie an, oder schreiben Sie mir eine kurze Nachricht.